

1940
1961
1969
1972
1973
1974
1976
1977
1984
1987
1990
2000
2004
2010
2013
2018
2023
GESCHICHTE
Onkel Willi’s Pub ist ein echtes Familienunternehmen – gegründet im Jahr 1973. Doch die Geschichte beginnt schon Jahrzehnte früher.
1940

Die Fotografie wurde im 2. Weltkrieg aufgenommen. Das Haus blieb von den Bomben verschont – mit großem Glück. Denn es gehörte nicht zu den ca. 80% der von Bombenangriffen zerstörten Gebäude in Mainz. Die in unmittelbarer Nähe zum Pub gelegene Große Bleiche und der Schillerplatz waren sogar am meisten betroffen.
Dieses Haus in der Binger Straße 5 ist seit vier Generationen im Besitz der Familie Schlismann. Willis Vater wurde 1898 in Mainz geboren – als Sohn eines Bäckermeisters lag es nahe, dass auch er diesen Weg einschlug. In genau diesem Haus, wo sich heute unser Pub befindet, führte er eine eigene Bäckerei.
Sein Sohn Willi jedoch hatte andere Pläne. Eine Bäckerlehre kam für ihn nie in Frage. Stattdessen machte er zunächst eine Ausbildung im Einzelhandel – aber auch das erfüllte ihn nicht.
1961

Sein Herz schlug für die Musik. Er gründete eine Band mit dem Namen „We Dukes“ und tourte als Schlagzeuger mit ihr durch die Republik. Sein Vater war davon wenig begeistert, er hatte gehofft, dass Willi die Bäckerei weiterführen würde. Willi hingegen war ständig mit seiner Band unterwegs. 1961 musste Willis Vater die Bäckerei aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
Das Geschäft wurde verpachtet, und bereits ein Jahr später eröffnete in den Räumen zunächst eine Fischgaststätte. 1965 verstarb Willis Vater – ausgerechnet während eines Auftritts seines Sohnes in Berlin.
1969
Willi heiratet. Im darauffolgenden Jahr kommt seine erste Tochter Andrea zur Welt.
1972
Der Pachtvertrag der Fischgaststätte lief in diesem Jahr aus und wurde nicht mehr verlängert – für Willi klar, dass er sich nochmals mit einer Gaststätte selbstständig machen würde. Es sollte eine gemütliche Atmosphäre her, und es sollte rustikal sein: Damit war der Grundstein gelegt für das, was wir bis heute noch als “Das Pub” in Mainz kennen.
1973

1973 war es dann so weit: Die Umbauarbeiten wurden fertiggestellt und Willi eröffnete sein eigenes Pub – an dem Ort, wo zuvor Fisch gegessen und noch früher gebacken wurde.
So begann die „Ära Willi“ in der Binger Straße 5: mit Musik, Geschichten, Leidenschaft und viel Herzblut – eben ganz im Stil von Onkel Willi.
Da man Willi vielerorts bereits unter dem Namen „Onkel Willi“ kannte, war es naheliegend die Kneipe „Onkel Willís Pub“ zu nennen . Im Juli 1973 wurden die Tore geöffnet.
1974
Willi wird zum zweiten Mal Vater: sein Sohn Andreas kommt zur Welt.
1976

Die ersten Jahre fühlte Willi sich nicht besonders wohl in seinem Pub. Das Konzept ging etwas zu gut auf, und sein Pub wurde zum IN-Laden der Mainzer Schickeria: genau das, was Willi nicht wollte.
Er strebte einen Laden an, der unkommerziell ist. Ein Laden für Jedermann. Ein Laden, in dem jeder so sein kann, wie er will und ist – genau so, wie es heute im Pub ist.
1977

Nach einer gescheiterten ersten Ehe lernt Willi in seinem Pub seine große Liebe Heidi kennen. Mit Heidi an seiner Seite war keine Hürde zu hoch und kein Weg zu weit. Die beiden ergänzten sich auf ganzer Linie. Heidi unterstütze Willi bei allem, was er tat. Man sagt ja: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine noch stärkere Frau.“ – und so war das auch. Die Welt war noch nicht genug: Willi eröffnete eine Diskothek in Bingen. Der „ Hexenkessel“, in der Heidi sich auch sehr einbrachte, öffnete seine Pforten.
1984

Willi’s Tochter Rebecca kommt im August zur Welt, Heidi’s erstes Kind. Drei Monate zurvor haben Heidi und Willi sich das Jawort gegeben, und im Jahr zuvor wurde der Hexenkessel in Bingen wieder geschlossen. Der Fokus lag nun allein auf dem Pub und der Familie. Während Heidi Ihren Fokus auf die Erziehung legte, kümmerte sich Willi weiter um das Pub.
1987

Heidi und Willi bekommen nochmal Nachwuchs: ihre Tochter Eva-Maria kommt auf die Welt.
Es folgen einige Jahre, in denen Willi mit seinen Freunden einer weiteren Leidenschaft naching. Neben der Musik hat er es geliebt, Billard zu spielen. Im Jahr 1987 gründet Willi den 1. Mainzer Billardverein.
1990
Die 1990er Jahre waren geprägt von einem Wandel im Pub. In diesen Jahren hat sich das Pub stetig weiterentwickelt. Statt Schickeria bekam Willi das, was er immer wollte: einen Ort, an dem sich jeder wohlfühlt.
Er stellte zwei Aushilfen ein und gab damit sein Amt als Baarkeeper weitestgehend ab. Ab und an stand Willi auch selbst hinter der Theke, war aber ansonsten auch ständig im Pub präsent.
Heidi übernahm die Dekoration im Pub: „Hier und da ein paar neue Bilder und Lichter, mal was neues dazu, mal was austauschen.“ Diese Deko gibt dem laden noch heute eine ganz besondere, einzigartige Note.
2000
Heidi tritt die Stelle hinter dem Tresen an und würde den Posten für zwei Jahre übernehmen.
2004
Im März 2004 änderte sich dann alles. Willi musste aufgrund gesundheitlicher Probleme kurzfristig aufhören, im Pub zu arbeiten. Über Nacht fing Rebecca im Pub an. Als Familienunternehmen lebte die Familie vom Pub, also musste es irgendwie weitergehen.
Willi und Rebecca arbeiteten in den Folgejahren Hand in Hand im Pub. Während Rebecca morgens ihre Ausbildung bei der Deutschen Post absolvierte und direkt im Anschluss noch bis 22 Uhr im Pub stand, übernahm Willi die Nachtstunden. Noch im August desselben Jahres beendete Rebecca ihre Ausbildung, eine Übernahme fand nicht statt.
So blieb Rebecca dem Pub erhalten. Die Ära Beccy hatte begonnen: von nun an übernahm sie auch die Nachtschichten. Willi kam jedoch jeden Abend ins Pub, um die Abrechnung des Tages persönlich zu machen.
2010
Willi zieht sich aus dem aktiven Geschäft zurück und überlässt es immer mehr seiner Tochter Rebecca. Diese stellte sich den neuen Herausforderungen. Aushilfen mussten her, und besonders am Image musste sie wieder etwas drehen.
Während das alteingesessene Publikum und die Stammkundschaft aus der Ära Willi natürlich auch älter geworden war, konzentrierte sich Rebecca nun auf jüngeres Publikum.
Nach und nach lief der Laden merklich besser, da Beccy klare Statements zu den Fragen „Wo wollen wir hin?“ und „Was wollen wir sein?“ gesetzt hat: Ein Pub, in dem Toleranz und Akzeptanz groß geschrieben werden, in dem jeder sein kann wer er will. Ein Ort, wo jeder Spaß hat, an dem man neue Leute trifft und immer gute Stimmung ist – einfach ein Pub zum wohlfühlen, mit Wohnzimmeratmosphäre.
2013
Das Pub feiert 40-jähriges Jubiläum.
2018
Eine Legende verlässt uns – Willi stirbt im Alter von 70 Jahren.
2023
Das Pub feiert 50-jähriges Jubiläum. Noch heute ist Willi’s Geist präsent, seine Kneipe Kult!
Heidi und Rebecca führen den Laden weiter. Für beide war auch klar, dass es keine Veränderungen geben wird , denn was Gut ist, muss nicht verändert werden.
So ist es heute und so wird es auch immer bleiben: Onkel Willi’s Pub ist Kult und das schon seit nunmehr Jahren.
